Liebe Kaffee-Freundinnen und Freunde,
ab 1. Oktober 2022 erhöhen wir unsere Kaffeepreise um ca. 10% pro Kilogramm. Das entspricht einem absoluten Betrag von €1,00 bis €2,00 inkl. MwSt.
Warum erhöhen wir die Preise?
Das letzte Jahr war sehr turbulent für uns alle. Zum einen hat die Corona-Pandemie die globale Logistik in die Knie gezwungen, zum anderen haben wir jetzt alle mit hohen Energiekosten wegen des Krieges in der Ukraine zu kämpfen. Dazu kommen die schlechten (und klimawandel-bedingten, also von uns Menschen indirekt verursachten) Wetterbedingungen in manchen Anbauländern, die die Kaffeeproduktion stark reduziert haben. Das bereitet den perfekten Mix für eine dramatische Erhöhung der Kosten, die wir jetzt gezwungen sind durch eine Preissteigerung abzufedern.
Wer uns gut genug kennt weiß, dass wir möglichst viel von den Ersparnissen unserer Direktbeziehung mit den Kaffeebauern euch – unseren Kunden – weitergeben und somit sehr wettbewerbsfähige Preise anbieten.
Daher bitten wir dich um Verständnis, dass wir jetzt unsere Preise anpassen und stehen für jede Frage wie immer zur Verfügung.
Hier findest du die Details zu den einzelnen Themen von oben:
Was treibt die Preiserhöhung?
Kaffee-Einkaufspreise[1]
Unsere Kaffee-Einkaufspreise sind im Vergleich zu 2021 um 17% gestiegen. Wir sind stolz darauf, immer Preise unseren Kaffeebauern gezahlt zu haben, die weit über den Weltstandards liegen. Trotz unserem besten Willen, dass so viel wie möglich bei den Anbauern hängen bleibt, ist ein Teil dieses Preisanstiegs auch auf die höheren Lebenshaltungs- und Produktionskosten in den Anbauländern zurückzuführen. Ein Teil dieser Erhöhung ist auch auf den Anstieg des Wechselkurses zurückzuführen.
Hier ist eine Übersicht über die Entwicklung der Kaffeepreise.
Im Jahr 2020 zahlten wir 4,84 €/kg Kaffee-Einkaufspreis. Das war das Doppelte des Kaffeepreises an der Börse (+127%) und 73% mehr als der geforderte Fairtrade-Mindesteinkaufspreis zu diesem Zeitpunkt. 80 % des Kaffee-Einkaufspreises wurden an die Kaffee-Anbauer gezahlt: 3,48 €/kg direkt, und 0,38 €/kg wurden in Projekte investiert, die ihnen direkt zugutekamen – z. B. in Kaffee-Trocknungsbetten. Mit dem Rest wurden die Exportabgaben und Verwaltungskosten der Kooperative bezahlt. Darunter fallen z. B. die Ausbildung der Kaffee-Anbauer zur Verbesserung der Kaffeequalität, der Transport des Kaffees von den Sammelstellen zu den Kaffee-Trocknungsanlagen und die Gehälter der Mitarbeiter der Kooperative.
Im Jahr 2021 haben wir den Preis, den wir an unsere Partner in Kolumbien zahlen, im Durchschnitt um 45% auf 7,00 €/kg erhöht. Für Mildred´s Specialty Coffee zahlten wir z. B. das Dreifache des Kaffeepreises an der Börse (+242%) und dreimal so viel (237%) wie den geforderten Fairtrade-Mindesteinkaufspreis.
Aktuell arbeiten wir mit einem innovativen Preismodell – wir zahlen unseren Partnern nicht nur einen Grundpreis, sondern auch eine Umsatzbeteiligung an jedem verkauften Kilogramm i.H.v. ca. €1,00-4,45€. Für Ecolsierra – Specialty Coffee zahlen wir z.B. konkret €8,17/kg. Das ist 62% höher als der Kaffeepreises an der Börse (+127%) und 160% mehr als der geforderte Fairtrade-Mindesteinkaufspreis zu diesem Zeitpunkt.
Kaffeekosten
Alle zusätzlichen Kosten, die mit der Beförderung, dem Export und Import des Kaffees zusammenhängen, sind gestiegen (+60% im Vergleich zu 2021).
Produktionskosten
Unsere Produktionskosten wurden von der Preissteigerung nicht verschont. Unter anderem sind unsere Röstkosten und unsere Lohndirektkosten gestiegen, so dass wir insgesamt einer 19%-igen Preissteigerung ausgesetzt sind.
Nicht zuletzt sind wir mittlerweile sowohl bio- als auch klimaneutral-zertifiziert, was zufolge hat, dass wir insgesamt 23% höhere Kosten haben als im Jahr 2021.
Was nun?
Auf der einen Seite stellt sich dir Frage, wie wir diese erhöhten Kosten anders abfedern könnten? Natürlich wäre es eine Option zu versuchen, unsere Partner zu zwingen, niedrigere Kaffeepreise zu akzeptieren. Das wäre aber offensichtlich im direkten Widerspruch mit unserer Philosophie rundum Gutes zu tun.
Wir könnten alternativ auf Kaffee von niedriger Qualität umsteigen, aber dann würden wir auch keinen Specialty Coffee mehr anbieten können. Es bleibt uns daher nur übrig, dort zu sparen, wo Skaleneffekte möglich sind. Das tun wir in der Tat sehr intensiv. Hier sind drei Initiativen, die gerade am Umsetzen sind:
1. Wir sind in einem Co-Roasting Space im Herzen von Neukölln umgezogen, wo wir mit unserem Wachstum erwarten mittelfristig niedrigere Röstkosten zu haben, indem wir größere Mengen rösten.
2. Wir planen auf klimaneutrale & recyclebare Kaffeetüten umzusteigen, die pro Stück durch eine höhere Abnahmemenge günstiger wären.
3. Wir wollen zum ersten Mal einen kompletten Container mit Kaffee importieren, um unsere Importkosten zu reduzieren.
Hast du weitere Ideen? Schreibe uns oder rufe gerne an! Wir sind immer für dich da.
Deine Freunde von Caventura – Georgi, Lilly, Esteban, Jhon & Michael
[1]Alle Kaffeepreise in diesem Bericht sind als Free on Board (FOB) angegeben. Das bedeutet, dass alle Zollgebühren bezahlt sind und der Kaffee an Bord des Schiffes geladen ist. Die Referenzpreise sind zum Zeitpunkt des Kaufs angegeben.